(LPP) Zur geplanten Agrar-Demo „Wir haben es satt" am 5. Juli in Dresden, die durch das Aktionsbündnis „Meine Landwirtschaft Sachsen" vorbereitet wird, erklärt Kathrin Kagelmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag:
Unsere Welt ist zweigeteilt: während 840 Millionen Menschen hungern müssen, wird vor allem in den Industriestaaten fast die Hälfte aller Lebensmittel weggeworfen. Während die Weltbevölkerung anwächst und mehr Nahrungsmittel braucht, gehen täglich Hunderte Hektar fruchtbaren Bodens durch Erosionen oder Versiegelung verloren. Während durch Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion immer mehr und teilweise billiger produziert wird, steigt das Angebot an Lebensmitteln, die mit Konservierungs-, Farb- und Zusatzstoffen kaum noch dieses Wort rechtfertigen. Regelmäßige Lebensmittelskandale werfen nur Schlaglichter auf diese Praktiken. Diesen Zustand kann man als soziale Partei nicht unwidersprochen hinnehmen.
DIE LINKE. Sachsen tritt für eine multifunktionale Landwirtschaft ein, die gesunde, preiswerte, kostendeckende Lebensmittel in möglichst regionalen Kreisläufen unter Schonung der natürlichen Ressourcen und bei Einhaltung von Umwelt- und Tierschutz erzeugen soll. Deshalb unterstützt DIE LINKE. Sachsen alle Bemühungen, die in diese Richtung gehen. Wir lehnen Grüne Gentechnik auf unseren Tellern ab und wenden uns gegen das geplante Transatlantische Freihandelsabkommen der EU mit den USA, mit dem diese Risikotechnologie neben anderen Verschlechterungen des Verbraucher- und Umweltschutzes durch die Hintertür eingeführt werden soll. Das Bestreben der Agrarmultis, durch Beherrschung der weltweiten Nahrungsmittelproduktion die Menschen von internationalen Konzernen abhängig zu machen, darf nicht aufgehen.
Wir brauchen eine regionale, flächendeckende Land-, Forst- und Nahrungsgüterproduktion, die im ländlichen Raum Menschen Arbeit gibt und gesunde Lebensmittel, Futtermittel sowie andere Rohstoffe herstellt. Das Bild von „meiner Landwirtschaft" sieht aber für die LINKE nicht nur kleinbäuerlich aus. Maßstab für die LINKE bei der Bewertung einer gesunden Landwirtschaft sind nämlich weder Betriebsformen noch -größen. Unser Maßstab ist die Art und Weise der Bewirtschaftung und die Struktur der Flächen als Ausdruck der Umweltgerechtigkeit der Produktion; unser Maßstab ist die Flächengebundenheit der Tierhaltung, sind Haltungssysteme und Tiergesundheit; unser Maßstab sind nicht zuletzt gute Arbeits-, Einkommens- und Lebensbedingungen für die Beschäftigen in der Landwirtschaft. Daran messen wir den Berufsstand!
Dass genauer hingeschaut und nicht einseitig „Groß gegen Klein" oder "Öko gegen Konventionell" ausgespielt wird, auch dafür wird die LINKE am 5. 7. in Dresden werben.
Marcel Braumann
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
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